Schlagwort: Ernährung

(42) Autoimmunerkrankungen: Wenn wir uns selbst schaden

Warum gibt es Menschen, die an einer Autoimmunerkrankung leiden? Und warum gibt es Menschen, die nach medizinischen Erkenntnissen zwar die Anlage zu einer Autoimmunerkrankung in sich tragen, aber nie erkranken? Warum werden manche Menschen gesund oder können das Fortschreiten der Erkrankung stoppen und andere weder das eine noch das andere? Was ist eine Autoimmunerkrankung und welche Ursachen können dahinterstecken? Diese Fragen und viele andere werde ich versuchen, in diesem Artikel zu beleuchten.

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Was versteht man unter Autoimmunerkrankung?

Normalerweise erkennt unser Immunsystem den Unterschied zwischen „Selbst und Nicht-Selbst“. Bei einer Autoimmunerkrankung – auch Autoaggressionserkrankung genannt – liegt eine Störung in unserem Abwehrsystem vor. Dadurch wird unser körpereigenes Gewebe angegriffen und zerstört.

Unter anderem können auch Medikamente und Mikroorganismen unsere körpereigene Substanz so verändern, dass unser Immunsystem es nicht mehr als „Selbst“ erkennt und vermutlich beginnt es zu zerstören.

Einteilung der Autoimmunkrankheiten

Es gibt organspezifische Autoimmunkrankheiten, wie z. B. die chronisch-aggressive Hepatitis. Hierbei werden die Leberzellen zerstört.

Zu den nicht-organspezifischen Autoimmunkrankheiten zählen z. B. die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Hier wird das Körpergewebe angegriffen.

Außerdem gibt es Erkrankungen, die man nicht eindeutig der ein oder anderen Gruppe zuordnen kann.

Was hat Vitamin D mit einer Autoimmunerkrankung zu tun?

Manche Forscher und Medizinier gehen davon aus, dass bei einer Autoimmunerkrankung eine Vitamin-D-Verwertungsstörung vorliegt. Dadurch entsteht ein Mangel an Vitamin D, was wiederum die Entstehung einer Autoimmunerkrankung begünstigen kann.

Kommen dann noch Stress oder emotional belastende Faktoren hinzu, wird die Situation zusätzlich verschärft.

Darauf sollten Sie bei einer Autoimmunerkrankung achten

Wenn bei Ihnen eine Autoimmunerkrankung vorliegt, bietet es sich unbedingt an, den Vitamin- und den Mikronährstoffgehalt im Blut bestimmen zu lassen. Unser Stoffwechsel und unser Immunsystem können nur dann richtig arbeiten, wenn alles im Gleichgewicht ist.

Achten Sie auf Ihre seelische Ausgeglichenheit. Wie Sie das erreichen können? Lernen Sie sich kennen. Finden Sie heraus, welche Verhaltensmuster Ihnen nicht zuträglich sind und lösen Sie diese Schritt für Schritt auf. Hierbei helfen Ihnen meine bisherigen Informationen als auch die Einnahme der passenden Bachblüten sowie ein professionelles Coaching bei einem Coach Ihrer Wahl. 

Das kann bei Autoimmunerkrankungen hilfreich sein

Wenn unser Immunsystem aus dem Gleichgewicht ist, empfiehlt es sich, alles dafür zu tun, damit es nicht noch mehr geschwächt wird. Daher gibt es ein paar einfache Dinge, die Sie tun können, um Ihr Wohlbefinden langfristig zu steigern:

Beginnen Sie zunächst mit einer Ausleitungskur, damit alle schädigenden Stoffe und Schwermetalle aus dem Körper entfernt werden.

Kümmern Sie sich dann um Ihren Darm, der eine wichtige Rolle beim Aufbau des Immunsystems spielt. Suchen Sie einen Therapeuten auf, der sich mit der Darmsanierung auskennt.

Achten Sie bei Autoimmunerkrankungen auf Ihre Ernährung

Sie müssen keine strenge Diät einhalten. Es ist jedoch zu empfehlen herauszufinden, was Ihnen guttut und was nicht.

Sinnvoll ist es immer, wenn Sie möglichst frische unverarbeitete Produkte zu sich nehmen. Verzichten Sie auf künstliche Zusatzstoffe in den Lebensmitteln. Essen Sie viel frisches Gemüse und Obst. Zu viel Zucker oder andere Einfachkohlehydrate wie Weißmehl sollten nicht zu häufig gegessen werden.

Trinken Sie wenig Alkohol, insbesondere Spirituosen. Stattdessen unbelastetes sauberes Wasser in ausreichender Menge.

Die seelischen Aspekte hinter einer Autoimmunerkrankung

Die Ursachen einer jeden Autoimmunerkrankung sind – wie bei allen anderen Erkrankungen auch – wie immer sehr individuell.

Die wichtigsten Fragen, die Sie sich stellen sollten, lauten jedoch:

  • Bin ich glücklich?
  • Wie glücklich bin ich auf einer Skala von 1 bis 10?
  • Was macht mich glücklich?
  • Wofür bin ich dankbar?
  • Was darf ich in Liebe und Dankbarkeit loslassen, um wieder heil zu werden?

Wenn Sie beginnen, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen, helfen Ihnen zusätzlich Bachblüten bei der Bewältigung Ihrer Herausforderungen. Vergessen Sie nicht, dass auch das Gesundheitscoaching Sie auf Ihrem Weg zu einem gesunden und glücklichen Leben unterstützen kann.

Es grüßt Sie ganz herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(41) Gicht: Eine Wohlstandskrankheit

Vor einiger Zeit erhielt ich aus dem Familienurlaub eines Freundes ein ganz besonderes digitales Urlaubsfoto – nämlich ein Foto seines rechten Fußes. … Zuerst dachte ich, dass es sich um ein Versehen handeln würde – bis ich die Bildunterschrift las: „Kannst du mir bitte sagen, was mit meinem zweiten Zeh nicht stimmt? Ich habe sehr starke Schmerzen.“ Auf dem Foto war klar zu erkennen, dass der Zeh stark gerötet und geschwollen war.

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Spontan fragte ich ihn, ob er sich vielleicht verletzt hätte. Oder ob er zu enge Schuhe getragen hätte. Vielleicht könnte es auch an einer schlechten Durchblutung liegen, rätselte ich. Alles was mir einfiel verneinte er. Einig waren wir uns beide, dass er am nächsten Tag einen Arzt aufsucht, der vielleicht Licht ins Dunkel bringen kann.

Und wie es so ist, wenn man sich mit einem Thema nicht mehr beschäftigt, kommen einem die besten Ideen. Einige Zeit nach unserem regen digitalen Briefwechsel schrieb ich ihm eine letzte Nachricht mit folgendem Text: „Es könnte sich allerdings auch um einen Gichtanfall handeln.“

Und siehe da, am nächsten Morgen bestätigte ihm die ortsansässige Ärztin, dass es sich um einen Gichtanfall handelte, dem viele Ostseeurlauber zum Opfer fielen. Und warum? Das erfahren Sie jetzt.

Die Ärztin berichtete, dass die meisten Urlauber in aller Regel sehr viel Fisch essen und im Gegenzug aber zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen würden. Diese Kombination sei der Hauptgrund, warum viele zu Beginn ihres Urlaubes einen Gichtanfall erleiden.

Was versteht man unter Gicht?

Bei Menschen, die unter Gicht leiden, ist der Purinstoffwechsel gestört. Dies führt zu einer Erhöhung der Harnsäure im Blut. Wenn die Harnsäure nicht vollständig aus dem Körper ausgeleitet werden kann, dann lagert sich die Harnsäure in Form von Säurekristallen im Körper ab. Vorzugsweise zuerst an der kältesten Stelle des Körpers, und zwar im Großzehengrundgelenk. Aber es können auch alle anderen Gelenke betroffen sein.

Lagern sich die Säurekristalle in unserem Gewebe an entstehen sichtbare Gichtknoten.  

Und wenn sich die Kristalle in unseren Organen ansammeln, kommt es zu einer Funktionsstörung.

Von diesem Leiden sind in erster Linie Männer betroffen.

So funktioniert der Purinstoffwechsel

Unsere Leber ist dafür zuständig, unsere Zellkerne abzubauen. Dadurch entstehen Abfallprodukte, die wir Purine nennen. Diese Purine werden mit Hilfe eines Enzyms zu Harnsäure umgebaut. Dieser Umbau ist notwendig, damit die Nieren erkennen, was sie ausscheiden müssen.

Ursachen, die eine Erhöhung der Harnsäure begünstigen

In fast 99 % der Fälle liegt bei den betroffenen Personen eine Ausscheidungsstörung der Nieren vor. Sie leiden also unter einer Niereninsuffizienz.

In ganz wenigen Fällen kommt es vor, dass die Enzymtätigkeit gestört ist. Dann entsteht beim Abbau der Purinstoffe vermehrt Harnsäure.

Außerdem sorgen verschiedene Medikamente dafür, dass es zu einem vermehrten Untergang von körpereigenen Zellen kommt. Hierunter fallen z. B. Medikamente, die zur Bekämpfung von Krebs eingesetzt werden.

Und zu guter Letzt führt eine vermehrte Zufuhr von purinhaltigen Nahrungsmitteln möglicherweise zu einem Gichtanfall.

In den meisten Fällen haben die Betroffenen bereits Vorerkrankungen, wie z. B. Diabetes mellitus und Bluthochdruck.

Verlauf und Symptome der Gicht

Im latenten Stadium finden sich über Jahre hinweg erhöhte Harnsäurewerte im Blut. Aber man hat keinerlei Beschwerden.

Ein akuter Gichtanfall wird dann ausgelöst, wenn man z. B. überreichlich gegessen, zu viel Alkohol getrunken, sich körperlich überanstrengt oder sich einer Fastenkur unterzogen hat. In all diesen Fällen überflutet man seinen Körper mit Purinstoffen und erhöht damit schlagartig die im Blut zirkulierende Harnsäure.

In aller Regel beginnt der Gichtanfall nachts. Es kann alle Gelenke befallen. Über viele Stunden hinweg hat man heftige Schmerzen mit Rötung und Schwellung. Die Schmerzen sind so stark, dass man weder die Bettdecke noch die leichteste Berührung oder Erschütterung erträgt.

Der Anfall kann mehrere Tage oder Wochen dauern. Danach ist man unter Umständen für Monate bis Jahre beschwerdefrei bis dann die nächsten Anfälle in immer kürzeren Abständen auftreten.

Im chronischen Stadium hat man dann anhaltende Schmerzen und es kommt zu einer fortschreitenden Gelenkdeformation. An schlecht durchbluteten Stellen, wie z. B. Sehnen oder Schleimbeuteln, entstehen dann sichtbare Gichtknoten.

Bei älteren Menschen kann es vorkommen, dass die Erkrankung von Beginn an chronisch verläuft, ohne dass es zuvor zu Gichtanfällen kommt.

Das hilft bei Gicht

Akupunktur und andere naturheilkundliche Behandlungsmethoden haben sich bei einem akuten Gichtanfall bewährt. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, seinen Körper von allen Schlacken und Giftstoffen zu befreien. Dies geschieht ganz einfach mit einer Ausleitungskur.

Es bietet sich außerdem an, seine Ernährung umzustellen, den Alkoholkonsum einzustellen und Übergewicht zu reduzieren. Wenn Sie wissen möchten, welche Lebensmittel Sie bei Gicht besser meiden sollten, finden hierzu im Internet oder in der Fachliteratur viele Informationen.

Es ist weiterhin unbedingt erforderlich, die Nieren zu behandeln. Lassen Sie beim Nephrologen untersuchen, ob Ihre Nieren einwandfrei arbeiten oder ob schon eine Niereninsuffizienz vorliegt.

Und wenn Sie schon dabei sind, sich um Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu kümmern, dann rundet eine Darmsanierung das ganze Vorhaben noch ab.

Lassen Sie sich nicht entmutigen, und seien Sie sich bewusst, dass unser Körper jederzeit in der Lage ist, sich wieder zu erholen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und bin gerne für Sie da, wenn Sie Unterstützung benötigen.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(30) Sodbrennen: Zu viel oder zu wenig Magensäure? (Teil 2)

Heute endlich verrate ich Ihnen, was aus Sicht der Naturheilkunde für das Sodbrennen verantwortlich ist.

Wie Sie sich erinnern, habe ich Ihnen im ersten Teil dieser Serie die drei Magen-Funktionsstörungen aus naturheilkundlicher Sicht vorgestellt, nämlich die Magen-Trocknung, die Magen-Verhärtung und den kalten Magen.

Auf zwei Funktionsstörungen gehe ich heute näher ein, nämlich auf den „kalten Magen“ und auf den „heißen Magen“, von dem ich Ihnen noch nichts erzählt habe.

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Der „heiße Magen“ und seine Symptome

Bei einem „heißen Magen“ handelt sich in der Naturheilkunde um die Tatsache, dass der Magen zu viel Magensäure produziert. Dies nennt man auch „Hyperazidität“.

Menschen, die davon betroffen sind, haben in der Regel ein Verlangen nach kalten Getränken oder Speisen, haben ständig Durst und leiden unter übelriechendem Aufstoßen. Weiterhin könnten sich folgende Symptome zeigen:  

  • Blähungen (Meteorismus)
  • Ausdünstungen
  • Atemnot (Dyspnoe)
  • überhöhte Atemfrequenz (Tachypnoe)
  • Übelkeit

Außerdem sind sie leicht fiebrig und haben einen schnellen und flachen Puls.

Der „kalte Magen“ und seine Symptome

Der „kalte Magen“ verfügt dagegen über zu wenig Magensäure, auch „Anazidität“ genannt. Menschen, die einen „kalten Magen“ haben, bevorzugen warme Speisen und Getränke und verspüren kaum ein Durstgefühl. Mögliche Symptome könnten sein:

  • raue Haut
  • Geruchsverminderung
  • Schnupfen
  • Verdauungsstörungen (Dyspepsie)
  • Kälte der Extremitäten
  • erhöhte Leberwerte, weil auch die Leber „kalt“ wird
  • salziger, pappiger Mundgeschmack
  • saures Aufstoßen
  • Ohnmachten

Behandlungsmöglichkeiten aus naturheilkundlicher Sicht

Der erste Schritt könnte die „Regulationstherapie“ sein. Hier ist das Ziel, die Ursache des Leidens zu finden und das Zusammenspiel aller Organe und Organsysteme zu regulieren.

Dann gibt es unter anderem die

Was Sie selbst Gutes für Ihren Magen tun können

Eine von vielen Möglichkeiten wäre eine dauerhafte, individuelle und freiwillige Ernährungsumstellung. Individuell deswegen, weil ich immer empfehle, auf sich selbst und seinen Körper zu hören. Wir wissen nämlich ganz genau, was uns guttut und was nicht. Und eine Ernährungsumstellung ist nur dann erfolgreich, wenn wir uns bewusst und freiwillig dazu entscheiden, diesen Schritt zu gehen. Und noch viel wichtiger ist, dass wir uns nicht von der Meinung anderer von unserem Entschluss und unserem Weg abbringen lassen.

Hilfreich wäre es auch, wenn Sie lernen Stress abzubauen und herausfinden, auf welche Art und Weise Sie persönlich wieder Kraft tanken können.

Und zu guter Letzt, sollten Sie nichts mehr „herunterschlucken“, womit Sie nicht einverstanden sind.

Bei diesen Vorhaben kann Sie das „Gesundheitscoaching“ sehr gut unterstützen,

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Und was verursacht nun das Sodbrennen?

Ich möchte Sie jetzt nicht mehr länger auf die Folter spannen und das Rätsel auflösen.

Bei ausreichend viel Magensäure (also weder zu viel noch zu wenig) sorgt die Säure dafür, dass sich unser Magen-Öffner dann öffnet, wenn Nahrung in den Magen gelangen möchte und sich dann wieder verschließt und verschlossen bleibt, solange die Nahrung mit Hilfe der Magensäure im Magen vorverdaut wird.

Bei einem zu viel an Magensäure öffnet sich der Magen-Öffner entweder gar nicht oder nicht ausreichend weit. Dadurch verhindert der Körper, dass Magensäure aus dem Magen austritt. Man könnte sagen, dass es sich hier um eine „Spastik“ handelt. Die Nahrung staut sich somit zurück in die Speiseröhre. Diese Nahrung ist nicht mit Magensäure in Verbindung gekommen.

Bei einem zu wenig an Magensäure schließt der Magen-Öffner nicht richtig. Er hat an Spannung und Kraft verloren. Die mit der Magensäure vermischte Nahrung kann jetzt zurück in die Speiseröhre fließen und die Schleimhäute reizen. Und diesen Reiz nehmen wir als Sodbrennen wahr.

Häufig spüren wir das Brennen, wenn wir uns mit vollem Magen bücken oder wenn wir sehr viele Kohlenhydrate zu uns genommen haben. Da Kohlenhydrate sehr viel Magensäure zur Vorverdauung benötigen, wird das bisschen Magensäure, über das wir verfügen, restlos aufgebraucht und der Magen-Öffner ist dann sozusagen ständig geöffnet und wir verspüren ein permanentes und länger anhaltendes Sodbrennen.

So regen Sie die Magensäureproduktion an

Alle Bitterstoffe sind für unsere Verdauung gut. Wenn man die Magensäureproduktion anregen möchte, dann können Lebensmittel mit Bitterstoffen der erste Schritt sein, wie z. B.   

  • Chicorée
  • Endivien
  • Mangold
  • Radicchio
  • Rosenkohl
  • Rucola
  • Zitrone

Gewürze wie Kurkuma, Zimt und Ingwer enthalten ebenfalls Bitterstoffe.

Auch Pfefferminze, Anis, Fenchel und Kümmel als Teekur für ca. 6 bis 8 Wochen kann die Verdauung positiv beeinflussen, sowie alle Teesorten, die einen hohen Bitterstoffanteil haben. Auch Wermutkraut gehört zu den hilfreichen Teesorten.

Denken Sie bitte daran, dass Sie eine Teekur nicht auf Dauer oder über einen längeren Zeitraum von 6 bis 8 Wochen machen. Zum einen kann Ihnen alles Gute auch schaden, wenn man es übertreibt, und zum anderen tut es dem Körper gut, wenn immer wieder neue Reize gesetzt werden. So kann kein Gewöhnungseffekt entstehen.

Wenn Sie eine naturheilkundliche Behandlung in Erwägung ziehen empfehle ich auch hier, das nicht alleine zu tun, sondern in Zusammenarbeit mit einer erfahrenen Therapeutin oder einem erfahrenen Therapeuten.

Testen Sie einfach einmal, welcher Weg für Sie der richtige ist. Testmethoden finden Sie zusammengefasst in den Folgen 25 und 26 meines Coaching-Blogs.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und bin wie immer gerne für Sie da.

Es grüßt Sie herzlich Ihre
Susanne Witschas

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(29) Sodbrennen: Zu viel oder zu wenig Magensäure? (Teil 1)

Das ist hier die Frage, die ich heute näher beleuchten möchte. Ich bin überzeugt, dass nicht allen gefällt, was sie jetzt lesen werden, aber ich hoffe, dass es alle zum Nachdenken anregt.

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Ein kurzer Ausflug in die Anatomie unseres Magens

Unser Magen liegt im linken Oberbauch, unterhalb unseres Zwerchfells und wird teilweise vom linken Leberlappen bedeckt. Unser Mageneingang liegt in etwa in Höhe des zehnten bzw. elften Brustwirbels und unser Magenausgang in Höhe des ersten bis zweiten Lendenwirbels.

Unsere Magenwand besteht aus drei Schichten: die äußere Schicht bildet das Bauchfell, die mittlere Schicht besteht aus Muskeln und die innere Schicht aus Schleimhaut.

Auf eine gesunde Magenschleimhaut kommt es an

Die innere Schleimhautschicht hat wichtige Aufgaben zu erfüllen. So stellt sie zum Beispiel ein eiweißspaltendes Enzym her und produziert nebenbei ständig Schleim. Dieser Schleim schützt zum einen die innere Magenschicht vor der Salzsäure und vor dem eiweißspaltenden Enzym und erleichtert unter anderem die Weiterleitung des Mageninhaltes.

Die Schleimhautschicht sorgt auch dafür, dass wir Vitamin B12 aus unserer Nahrung aufnehmen können, indem sie ein spezielles Protein herstellt.

Und paradoxerweise ist auch diese Schleimhaut für die Herstellung unserer Magensäure verantwortlich.

Die Aufgaben unserer Magensäure

Unsere Magensäure besteht aus Salzsäure. Diese Säure spaltet Eiweiß. Dadurch werden dadurch automatisch eventuelle schädigende Bakterien und mögliche Krankheitserreger abgetötet.

Salzsäure-Mangel kann Eisenmangel zur Folge haben.

Die Körperzellen können Eisen nur aufnehmen, wenn der Speisebrei zuvor durch ausreichend viel Salzsäure aufgespalten wurde. Fehlt Salzsäure, werden die Nahrungsproteine, an denen das Eisen gebunden ist, nicht aus dem Speisebrei herausgelöst und abgebaut. Der Körper scheidet das Eisen wieder aus, weil es eine für ihn nicht verwertbare Form hat.

Das stimuliert die Magensaftsekretion

Der Magen bzw. die Magenschleimhaut produziert immer dann Salzsäure, wenn irgendetwas in den Magen gelangt, wenn er sich also dehnt. Das passiert natürlicherweise, wenn wir Nahrungsmittel zu uns nehmen. Aber auch Koffein oder Alkohol sorgen dafür, dass Salzsäure ausgeschüttet wird.

Außerdem regt Stress den Magen ebenfalls dazu an, Salzsäure zu produzieren. Ebenso beeinflussen konditionierte Reize die Salzsäureausschüttung. Damit sind zum Beispiel appetitanregende Gerüche gemeint oder aber auch Kaugummi kauen.

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Die Aufgaben des Magens aus naturheilkundlicher Sicht

Der Magen hat zum einen die Aufgabe, die Nahrungsmittel zu speichern, zu zerteilen und dann mit Hilfe der Magensäure zu einem Brei zu „verkochen“.

Außerdem sorgt er dafür, dass überschüssige Substanzen des Körpers, wie zum Beispiel die „schwarze Galle“ über den Magen ausgeschieden werden. Dadurch nimmt er auch Einfluss auf unser Gemüt.

Der Magen ist auch dafür da, dass es im gesamten Organismus eine gleichbleibende Spannung gibt. Diese Spannung nennt man auch Tonus. Und er reguliert dadurch unseren Kreislauf.

Funktionsstörungen des Magens aus schulmedizinischer Sicht

Die Schulmedizin unterscheidet zum Beispiel zwischen einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis), Magen-Polypen, Magen-Geschwüre und Magen-Krebs. Außerdem gibt es auch eine Verengung des Magenausganges (Pylorus-Stenose), um nur einige Störungen zu nennen.

Funktionsstörungen aus naturheilkundlicher Sicht

  • Magen-Trocknung (chronische Gastritis)
    Trocknung von Schleimhaut und Muskulatur

  • Magen-Verhärtung (Kristallose)
    die Nahrung kann nicht mehr richtig zerkleinert und vorverdaut werden,
    die Spannung des Magens (der Tonus) lässt nach

  • kalter Magen (Salzsäuremangel = Anazidität)
    absoluter Tonusverlust für den Gesamtorganismus,
    diese Menschen fühlen sich energiearm und schwach

Auf eine gesunde Magenschleimhaut kommt es an

Wie Sie bisher erfahren haben, hat unsere Magenschleimhaut viele wichtige Aufgaben zu erfüllen. Verändert sich unsere Magenschleimhaut bzw. wird die Schleimhautschicht dünner oder geht gar ganz zurück, wird sich das mit der Zeit unweigerlich auf unseren ganzen Körper auswirken und nicht nur auf unsere Verdauung.

Wie steht es um Ihren Magen?

Bevor Sie in der nächsten Folge erfahren, was die Salzsäure mit dem Sodbrennen zu tun hat, könnten Sie gerne schon einmal testen, ob Sie ein „Magen-Thema“ haben.

Vielleicht möchten Sie fragen, ob bei Ihnen eine Magenfunktionsstörung vorliegt? Und falls ja, könnten Sie z. B. mit folgenden Fragen fortfahren:

  • Liegt eine Entzündung der Magenschleimhaut vor?
  • Produziert meine Magenschleimhaut zu viel oder zu wenig Salzsäure?
  • Haben Medikamente Auswirkungen auf meine Magenfunktion? Falls ja: negative oder positive Auswirkungen?
  • Hat mein Magen Einfluss auf meinen Gemütszustand?

Stellen Sie sich einfach die Fragen, die Ihnen spontan in den Sinn kommen. Sie können, wie bereits schon häufig erwähnt, nichts falsch machen.

Wie Sie wissen, finden Sie alle Testmethoden in den Folgen 25 und 26 meines Coaching-Blogs unter: www.coaching-witschas.com/blog.

In der nächsten Folge verrate ich Ihnen, ob ein zu viel oder ein zu wenig an Salzsäure das Sodbrennen verursacht. Aufmerksame Leserinnen und Leser könnten bereits eine erste Vermutung haben.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und viele neue hilfreiche Erkenntnisse. Gerne bin ich für Sie da, wenn Sie Unterstützung benötigen.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(28) Histamin-Intoleranz: Der Wolf im Schafspelz (Teil 3)

In den ersten beiden Teilen haben Sie die möglichen Symptome einer Histaminunverträglichkeit kennengelernt und Anteil an meiner eigenen Leidensgeschichte – aber auch Erfolgsgeschichte – genommen.

Heute erfahren Sie, welche weiteren Ursachen und mögliche Therapien es gibt, eine Histaminunverträglichkeit erfolgreich zu behandeln. Und ich erzähle Ihnen, wie ich wieder ganz gesund wurde und was ich mache, um gesund zu bleiben.

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Welche Faktoren gibt es, die unseren Histaminstoffwechsel beeinflussen?

Es gibt auch eine Vielzahl von Medikamenten, die bewirken, dass unser Histaminspiegel im Blut ansteigt und zu unangenehmen Symptomen führt. Darunter fallen viele Schmerzmittel, schleimlösende Medikamente, Narkosemittel und Röntgenkontrastmittel sowie Antibiotika, um nur einige zu nennen.

Auch Stress, Tabakrauch, Luftverschmutzung, große körperliche Anstrengungen sowie Duftstoffe und andere Chemikalien und große Hitze und Kälte beeinflussen ebenfalls unseren Histaminstoffwechsel.

Gibt es Medikamente, die bei einer Histaminintoleranz helfen?

Meines Wissens nach gibt es Nahrungsergänzungsmittel, welche das Histamin abbauende Enzym DAO enthalten.

DAO ist ein Enzym, das der menschliche Körper normalerweise auch selbst produziert. Aber manchmal kommt es vor, dass der Körper bei einer Histaminintoleranz dieses Enzym eben nicht in ausreichender Menge selbst produzieren kann.

Die Vorteile eines Nahrungsergänzungsmittels mit DAO

  • Bei Einnahme direkt vor einer Mahlzeit kann das mit dem Lebensmittel eingenommene Histamin bereits in der Nahrung teilweise abgebaut werden.
  • Das DAO-Molekül kann aufgrund seiner Größe nicht durch die Darmwand in das Körpergewebe gelangen und es wirkt folglich nur im Darm.

Die Nachteile eines Nahrungsergänzungsmittels mit DAO

DAO ist empfindlich gegenüber chemischen Einflüssen. Es wirkt daher nur bei einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt.

Was ein Nahrungsergänzungsmittel mit DAO nicht kann

Es ist wirkungslos gegenüber Histamin,

  • das bereits aufgenommen wurde
  • das aus Mastzellen freigesetzt wird
  • und … die die Enzymaktivität hemmen.
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So hilft die Naturheilkunde

Ich habe festgestellt, dass bei den meisten Patientinnen und Patienten, die mich wegen Allergien jeglicher Art aufsuchen, oft eine Histaminintoleranz eine Rolle spielt. Und diese wiederum ist in aller Regel die Folge einer Darmfunktionsstörung aufgrund einer Bakterienfehlbesiedelung.

Und genau diese Ursache war auch der Grund meiner jahrelangen Leidensgeschichte. Erst nachdem ich meinen Körper, und insbesondere meinen Darm, von allen störenden Einflüssen gereinigt hatte, konnte ich mich erholen. Heute bin ich vollkommen beschwerdefrei. Ich kann wieder alles essen und trinken ohne irgendwelche lästigen allergischen Reaktionen zu entwickeln.

Dieser Therapieplan führte zum Erfolg

Nachdem ich erkannte, dass ich unter einer Darmfehlbesiedelung – auch Darmdysbiose genannt – litt, fing ich an, meinen Darm nach und nach zu sanieren.

Der erste Schritt war eine Ausleitungskur. Hier nahm ich sechs Wochen lang Medikamente ein, die meine Ausscheidungsorgane (wie z. B. Leber, Lymphe, Darm und Nieren) in ihrer Arbeit unterstützten.

Schon in dieser Zeit begann ich mit dem morgendlichen Ölziehen. Ich nahm gleich nach dem Aufstehen und noch vor dem Zähneputzen einen Teelöffel Speiseöl mit einem Tropfen Thymian-Öl ein. Das Thymian-Öl tötet mögliche Pilze ab, die sich auf der Zunge und im Mundbereich befinden.

Hätte ich das nicht gemacht, wäre meine Darmsanierung sicherlich nicht so erfolgreich verlaufen. Denn die Pilze, die sich z. B. auf der Zunge befinden, werden jedes Mal im Körper verteilt, wenn wir schlucken. Und diese Pilze können sich auch immer wieder im Darm ansiedeln.

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Auf den Diätplan kommt es an

Nach der Ausleitungskur hielt ich für vier Wochen strengste Diät. Dies bedeutet, dass ich keinerlei Zucker zu mir nahm. Auch aß ich keine Lebensmittel die im Körper in für die Pilze verwertbaren Zucker verwandelt werden. Zu diesen Lebensmitteln gehören z. B. alle herkömmlichen Getreideformen, allen voran der Weizen. So aß ich in dieser Zeit weder Brot noch Kuchen noch Nudeln.

Während dieser vier Wochen behielt ich das morgendliche Ölziehen bei. Außerdem nahm ich noch ein weiteres Mittel ein, das die im Darm befindlichen Pilze zusätzlich bekämpfte, nämlich kolloidales Silberwasser.

Nach Abschluss der Behandlung nahm ich einige Zeit lang Medikamente, insbesondere Bakterienkulturen ein, die meinem Darm halfen, sich wieder schnell zu erholen und eine gesunde Flora aufzubauen.

Heute achte ich darauf, zweimal jährlich eine Ausleitungskur zu machen und meinen Darm im Gleichgewicht zu halten. Und mit dieser Methode bin ich seit Jahren beschwerdefrei.

Finden Sie Ihre Ursache und Ihre eigene Therapie

Wenn Sie schon lange unter lästigen Symptomen aller Art leiden, für die man noch keine Ursache hat finden können, dann könnten Sie doch einmal schauen, ob nicht auch bei Ihnen ein erhöhter Histaminspiegel eine Rolle spielt. Oder ob Ihr Darm Ihr Wohlbefinden beeinflusst. Oder, oder, oder…

Schnelle und richtige Antworten finden Sie z. B. mit der Kinesiologie oder anderen Testmethoden. Eine Übersicht aller von mir vorgestellten Testmethoden finden Sie unter: www.coaching-witschas.com/blog in den Folgen 25 und 26.

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Und noch ein Tipp zum Schluss

Während meiner Leidenszeit bin ich auf eine Webseite gestoßen, die mir sehr geholfen hatte, mich histaminfrei zu ernähren: www.histaminintoleranz.ch

Hier finden Sie viele (schulmedizinische) Informationen, die Ihnen einen ersten Überblick verschaffen. Ebenso finden Sie dort auch die ausführliche Lebensmittelliste und das erwähnte Kochbuch.

Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie Ihre gesundheitlichen Ziele erreichen. Nichts muss bleiben, wie es ist oder schon immer war. Es liegt an Ihnen, ob Sie sich einer Diagnose ergeben und sich dieser Diagnose nach verhalten oder nach einer Lösung suchen.

Gerne bin ich für Sie da, wenn Sie Unterstützung brauchen.

Es grüßt Sie ganz herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(27) Histamin-Intoleranz: Der Wolf im Schafspelz (Teil 2)

Im ersten Teil dieser Artikelserie hatte ich Ihnen erzählt, wie sich mein Gesundheitszustand Jahr für Jahr verschlechterte, ohne dass es einen ersichtlichen Grund gab. Aus medizinischer Sicht gab es nichts Auffälliges, obwohl ich eindeutig alle Symptome eines „Heuschnupfens“ hatte.

Erst der Hinweis auf einen möglichen Zusammenhang zu meinem erhöhten Histaminspiegel half mir, wieder zu Kräften zu kommen, sodass alle meine Symptome mit der Zeit verschwanden.

Bevor ich Ihnen verrate, was ich gemacht habe, möchte ich Ihnen erklären, was genau man unter einer Histaminunverträglichkeit versteht.

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Auf den Unterschied kommt es an

Man unterscheidet einmal in Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten (Nahrungsmittel-Intoleranzen):

Hier können bestimmte Nahrungsbestandteile nicht oder nicht vollständig aufgenommen bzw. nicht vollständig verdaut werden, weil Verdauungsenzyme fehlen. Hierunter gehören unter anderem die Unverträglichkeiten gegenüber Laktose, Fruktose und auch Histamin.

Dann gibt es Nahrungsmittel-Allergien:

Das ist eine besondere Form der Unverträglichkeit. Es kommt zu einer immunologischen Reaktion auf kleinste Spuren eines Auslösers, wie z. B. auf Nüsse. Das Immunsystem reagiert dann so heftig, dass es zu einem „anaphylaktischen Schock“ kommen kann, der auch tödlich enden kann. Diese Form der Allergie muss sofort notärztlich behandelt werden.

Was ist Histamin?

Histamin ist ein körpereigener Stoff der in bestimmten Zellen gespeichert wird, um im Bedarfsfall schlagartig freigesetzt zu werden. Bei allen allergischen Reaktionen wird Histamin in großen Mengen ausgeschüttet und in unser Blut abgegeben. Über das Blut gelangt das Histamin zu unseren Immunabwehrzellen und informiert sie darüber, dass sich in unserem Körper fremde und/oder schädigende Substanzen befinden.

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Was sind die körperlichen Ursachen eines gestörten Histamin-Stoffwechsels?

Eventuell liegt eine Störung der Zellen vor die Histamin speichern. Diese Zellen schütten dann wegen eines Gendefekts ständig Histamin aus oder die Zellen vermehren sich übermäßig, wandern ununterbrochen durch den Körper und setzen auch hier ständig Histamin frei.

Ein anderer Grund könnte sein, dass die Enzyme, die das in unserem Blut befindliche Histamin wieder abbauen, nicht oder nicht ausreichend vorhanden sind.

Und der dritte Grund – und nach meiner Meinung der häufigste Grund – ist eine Fehlbesiedelung unseres Darms mit schädlichen Mikroorganismen, die ebenfalls Histamin herstellen und in unser Blut abgeben. Oder es kommt zu einer durchlässigen Darmwand. Dadurch können Bestandteile, die im Darm verbleiben sollten in unsere Blutbahn geraten. Wenn das passiert, schüttet der Körper wieder Histamin aus, da diese Bestandteile nicht in unser Blut gehören.

Was genau passiert bei einem erhöhten Histamingehalt im Blut?

Der Körper ist nicht in der Lage, all das überschüssige Histamin vollständig abzubauen. Der Histaminspiegel in unserem Körper ist nun so weit vom Idealbereich entfernt, dass das Wohlbefinden und/oder die körperlichen und geistigen Funktionen über das normale Maß hinaus beeinträchtigt werden.

Die Histamin-Unverträglichkeit ist keine Allergie!

Es handelt sich im engeren Sinn um eine „Vergiftung“ durch einen Botenstoff, den der Körper nicht auf dem Sollwert halten kann.

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Ist Histamin auch außerhalb unseres Körpers zu finden?

Ja.

Es gibt Lebensmittel, die von Natur aus Histamin enthalten, wie z. B. Gärungs-, Reifungs- oder Verderbnisprodukte.

Dann gibt es Lebensmittel die die histaminspeichernden Zellen dazu aktivieren, ihr Histamin freizusetzen.

Außerdem gibt es Lebensmittel, die die Ausschüttung der Enzyme hemmen, die Histamin abbauen sollen.

Und zu guter Letzt können Lebensmittelzusatzstoffe ebenfalls den Histaminspiegel ansteigen lassen.

Ernährungsumstellung: Der erste Schritt auf meinem Weg zur Genesung

Nach vielen kinesiologischen Tests war mir klar, dass ich eine Histaminunverträglichkeit hatte und befasste mich intensiv mit diesem Thema.

Bei meiner (seltenen) Recherche im Internet fand ich eine umfangreiche Liste aller Lebensmittel und Zusatzstoffe, die einen Anstieg des Histaminspiegels verursachen können. Ich bestellte mir auch ein Kochbuch für Menschen mit einer Histaminunverträglichkeit.

Mein eiserner Wille war gefragt

So pragmatisch wie ich bin, druckte ich mir die vielen Seiten aus und ging mit dieser Liste ab sofort einkaufen. Es war ausgesprochen mühsam, alle Lebensmittelinhaltsstoffe mit dieser Liste abzugleichen. Ich musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass ich fast keine verarbeiteten Lebensmittel kaufen konnte. Selbst im Käse fand ich Zusatzstoffe, die bei einer Histaminunverträglichkeit besser zu meiden wären.

Völlig frustriert entschied ich mich, fortan nur noch unverarbeitete Lebensmittel zu kaufen und mich nach dem Kochbuch zu richten. Mit der Zeit hatte ich doch tatsächlich großen Spaß an der ganzen Sache. Und Gründe dafür gab es sehr viele.

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Die ersten positiven Veränderungen stellen sich ein

Zunächst bemerkte ich, dass mein Geschmacksempfinden wieder zurückkam. So genoss ich an einem Mittag einmal einen Blumenkohl, der noch nicht einmal gesalzen war. Ich war so begeistert von dem intensiven Geschmack, dass ich mich fragte, ob ich mir das nicht alles einbilde.

Nach ca. 6 bis 8 Wochen stellte ich fest, dass ich begann abzunehmen. Ich war zwar noch nie übergewichtig, aber die fünf Pfund, die ich dauerhaft verlor, trugen natürlich noch zu meinem Wohlbefinden bei.

Und der letzte und beste Grund, warum ich mir das alles antat, war der, dass es innerhalb von zwei bis drei Wochen zu einer so starken Verbesserung meines Gesundheitszustandes kam, dass es mich tatsächlich sprachlos machte.

Die Euphorie schwindet langsam

Dass so eine Ernährungsumstellung auf Dauer auch sehr anstrengend sein kann, muss ich nicht erwähnen. Auch ich hatte die ein oder andere Herausforderung zu meistern, wenn ich mit Freunden ausging und nichts oder fast nichts essen konnte bzw. nur stilles Wasser trinken konnte.

Ich forschte also weiter und fand die Ursache meiner Histaminunverträglichkeit. Es waren nicht die Lebensmittel und die Zusatzstoffe, es war etwas völlig anderes. Was es war und welche Behandlung mir half, erfahren Sie im nächsten Teil dieser Serie. Alle interessanten Links zu diesem Thema finden Sie ebenfalls im nächsten Artikel.

Finden Sie selbst heraus, was Ihrer Gesundheit schadet

Vielleicht möchten Sie die Zeit nutzen und einmal testen, ob eines der folgenden Ursachen Ihren Histaminspiegel oder Ihre Gesundheit negativ beeinflussen:

  • Lebensmittel
  • Zusatzstoffe in Lebensmittel
  • Medikamente
  • Enzymmangel
  • Gendefekt
  • Darm
  • oder andere als die hier aufgeführten Ursachen.

Unter der Kategorie „Übungen“ in diesem Blog und in meinem Coaching-Blog finden Sie eine Vielzahl verschiedener Testmethoden.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und viele nützliche Erkenntnisse.

Und bei Fragen können Sie sich selbstverständlich wie immer gerne an mich wenden.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(26) Histamin-Intoleranz: Der Wolf im Schafspelz (Teil 1)

Wann genau ich bemerkte, dass sich mein Gesundheitszustand zu ändern begann, weiß ich heute nicht mehr so genau. An was ich mich noch erinnern kann war, dass es damit anfing, dass ich morgens einige Male niesen musste. Das hat mich zu Beginn nicht weiter gestört.

Ich beginne, auf meinen Körper zu hören

Foto: pixabay, lizenzfrei

Mit den Jahren hatte ich morgens immer öfter eine verstopfte Nase und die Niesanfälle dauerten etwas länger. Zu der Zeit war ich Ende zwanzig und kam nicht umhin, mir doch einige Gedanken über dieses kleine lästige Morgenritual zu machen.

Mit den Jahren hatte ich auch abends diese Niesattacken und die Nase fing an zu laufen. Nachts hatte ich dann eine durchgehend verstopfte Nase und das Nasenspray hatte einen festen Platz auf meinem Nachttisch.

Irgendwann stellte ich fest, dass ich auch Niesattacken, eine verstopfte und triefende Nase während den Mahlzeiten hatte. Und ganz langsam schlich sich auch ein Hustenreiz ein. Manchmal hatte ich einen Reizhusten schon während des Essens. Immer öfter hatte ich nachts starke Hustenanfälle, die mich lange Zeit vom Schlafen abhielten.

Von Arzt zu Arzt

So langsam wurde mir das zu viel. Zuerst dachte ich, ich hätte einen Heuschnupfen und machte alle erdenklichen Test. Das Ergebnis war ernüchternd: Ich hatte eine Nickelallergie und war gegen Ziegenhaare allergisch. Na toll, dachte ich. Eine Nickelallergie würde eine lokale Reizung verursachen, und der Kontakt zu Ziegen hielt sich auch in Grenzen.

Außerdem, so sagte mir der Hautarzt ganz nebenbei, sei mein Histaminspiegel erhöht. Aber das sei nichts Besonderes. Das ist bei allen Allergikern der Fall. Da könne man nichts machen und es hätte auch keine Auswirkungen. Zu dieser Zeit war ich noch keine Heilpraktikerin und habe das Gesagte einfach akzeptiert und erst einmal nicht weiter darüber nachgedacht.

Die Zeit vergeht und nichts wird besser

Viele Jahre lang hat sich mein Zustand nicht verändert. Ich hatte mich an die Niesattacken und die Hustenanfälle gewöhnt. Dann begann ich mit meiner Heilpraktikerausbildung und mein Blickwinkel begann sich zu ändern.  Es dauerte noch einige Jahre, bis ich über Umwegen tatsächlich die Ursache meiner massiven Heuschnupfensymptome fand und die passende Behandlung.

In diesen Jahren war es so, dass ich inzwischen rund um die Uhr an zwölf Monaten im Jahr eine verstopfte, laufende Nase hatte, gerötete Augen, Juckreiz am Gaumen und in den Ohren und nachts so starke Hustenanfälle, dass ich auch das ein oder andere Mal tatsächlich nach Atem ringen musste.

Inzwischen war ich bereit, alles zu tun, nur um diese lästigen Symptome loszuwerden. Ich dachte sogar darüber nach, meinen Hausarzt zu bitten, mir Medikamente zu verordnen, die meine Symptome einfach nur unterdrücken. Ich hatte zu dieser Zeit keine Energie mehr, nach der Ursache zu suchen. Damals war ich Anfang vierzig.

Die Ursache wird gefunden

Wie es der Zufall so will, hatte ich mich zu dieser Zeit zu einer Fortbildung an unserer Heilpraktikerschule angemeldet. Der Kursleiter war ein Heilpraktiker alter Schule, der schon seit längerem im Ruhestand war. Aber da ich ihn schon immer einmal kennenlernen wollte, weil ich nur Gutes über ihn gehört hatte, meldete ich mich zu diesem Seminar an. Und siehe da: Hier fand ich heraus, dass die Ursache meiner Symptome ein zu hoher Histaminspiegel sei. Und dieses Histamin aktivierte rund um die Uhr mein Immunsystem, das dann einfach alles bekämpfte was es finden konnte und mir diese unangenehmen Symptome bescherte.

Die Ursache der Ursache findet sich ebenfalls

Aber das war noch nicht alles. Zuerst habe ich mich mit dem Thema Histamin beschäftigt und meine Ernährung umgestellt. Dadurch ging es mir innerhalb weniger Wochen sehr viel besser. Ich kam wieder zu Kräften und konnte nach der Ursache des erhöhten Histaminspiegels forschen. Und ich habe sie glücklicherweise gefunden.

Welche Ursache das war, wie ich Schritt für Schritt vorgegangen bin und was mir erfolgreich geholfen hat, werde ich Ihnen nach und nach erzählen. Für heute möchte ich damit enden, Ihnen mögliche Symptome einer Histaminunverträglichkeit zu nennen. Dies wird nur ein kurzer Überblick sein und ist bei weitem nicht vollständig.

Wie macht sich eine Histaminunverträglichkeit bemerkbar?

Foto: pixabay, lizenzfrei

Die Symptome können einer Erkältung, einer Allergie oder einer Lebensmittelvergiftung gleichen.

Sie treten entweder unmittelbar mit der Nahrungsaufnahme oder zeitverzögert auf.

Die Symptome können fallweise oder auch chronisch verlaufen und in ihrer Intensität schwanken.

All dies macht es den Betroffenen schwer, einen Zusammenhang mit der Ernährung herzustellen.

Typische Leitsymptome einer Histaminintoleranz sind:

  • eine anschwellende Nasenschleimhaut, eine laufende Nase, Niesen und Auswurf
  • Hustenreiz, Atembeschwerden
  • Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen, Sodbrennen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Juckreiz, Hautausschlag, Hautrötungen (Flush im Gesicht)
  • Herzrasen, Herzstolpern, Herzklopfen, Blutdruckabfall
  • Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel
  • Hitzewallungen, Schweißausbrüche, gestörtes Temperaturempfinden
  • Schlafstörungen, Müdigkeit
  • Menstruationsbeschwerden
  • Ödeme (Schwellungen, Wasseransammlungen)

Könnte ein erhöhter Histaminspiegel auch Ihren Gesundheitszustand beeinflussen?

Wenn auch Sie immer irgendwelche, nicht eindeutig zuzuordnenden Symptome haben, die Ihr gesundheitliches Wohlbefinden stören, dann könnten Sie fragen, ob auch Sie ein „Histamin-Thema“ haben. Wie Sie das herausfinden können? Ganz einfach mit Hilfe der bisher von mir vorgestellten Testmethoden. Diese Methoden finden Sie unter der Kategorie „Übungen“ oder auch in meinem Coaching-Blog in den Folgen 25 und 26.

Im nächsten Artikel erkläre ich die genauen Ursachen eines erhöhten Histaminspiegels und gehe auf verschiedene Behandlungsmöglichkeiten ein.

Und wenn ich Ihnen in der Zwischenzeit helfen kann, bin ich wie immer gerne für Sie da.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

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(11) Gesundheitscoaching anstatt Ernährungsberatung: Eine mögliche Alternative

Einer der wenigen Bereiche, die ich in meiner Praxis nicht abdecke, ist die Ernährungsberatung.

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Der eine Grund ist der, dass es gut ausgebildete Ernährungsberater gibt, die mehr wissen als ich.

Der andere Grund ist, dass ich tief in meinem Inneren davon überzeugt bin, dass jeder Mensch genau weiß, was ihm guttut und was nicht. Dass er weiß, was er essen sollte und was nicht. Und in welcher Menge und zu welcher Tageszeit.

Dennoch werde ich immer mal wieder mit diesem Thema konfrontiert und um Ernährungsempfehlungen gebeten.

Wenn ich dann aber beginne, Fragen zu stellen, anstatt Tipps zu geben, sind meine Klienten bzw. Patienten häufig erst einmal irritiert. Nicht deswegen, weil ich Fragen stelle, sondern über die Art der Fragen.

Mich interessiert, ob mein Gegenüber überhaupt abnehmen möchte. Und wenn ja, warum bzw. für wen? Wenn das geklärt ist, dann frage ich erneut nach dem warum. Das mache ich dann so lange, bis man erkennt, dass man sich womöglich um eine ganz andere Baustelle kümmern muss.

Eine überraschende Entscheidung

Vor längerer Zeit suchte mich eine Klientin genau wegen dieses Themas auf. Sie war zu der Zeit Ende 50, hatte einen sicheren Arbeitsplatz und ein anspruchsvolles Aufgabengebiet. Allerdings war sie etwas übergewichtig, und es stellten sich die ersten gesundheitlichen Störungen ein: Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, innere Unruhe usw. Sie wollte auf keinen Fall einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden und machte sich zunehmend Sorgen um ihren Lebensabend.

Ganz offen gab sie zu, dass sie im Grunde genau wüsste, was sie zu tun und zu lassen hätte. Aber sie hatte nicht die Kraft, dies auch auf Dauer durchzuhalten. Immer wieder fiel sie in ihr ungesundes Essverhalten zurück.

Wir einigten uns darauf, das Thema mit einem Coaching anzugehen.

Foto: Pixabay, lizenzfrei

Das Ziel der Klientin war es, Gewicht zu verlieren und sich in erster Linie um sich und ihre Gesundheit zu kümmern. Sie wollte einen langen und gesunden Lebensabend genießen und war der Meinung, dass sie gesünder und glücklicher wäre, wenn sie ihr Körpergewicht dauerhaft um einige Kilos reduzieren könnte.

Das Ergebnis unseres Coachings war dann für mich doch sehr überraschend. Eines Tages suchte sie mich freudestrahlend auf und erklärte mir:

„Ich wollte mich bei Ihnen für Ihre Unterstützung bedanken und Ihnen sagen, dass ich bei meinem Arbeitgeber gekündigt habe. Ich werde in den Vorruhestand gehen. Das Coaching hat mir die Augen geöffnet. Nicht mein Übergewicht ist der Grund für meinen schlechten Gesundheitszustand, sondern die tägliche berufliche Herausforderung, die mich zunehmend belastet hat. Ohne Coaching hätte ich niemals den Mut gefunden, offen zu sagen, dass mir meine berufliche Tätigkeit langsam über den Kopf zu wachsen beginnt.“

Es ist nicht immer wie es scheint

Häufig verfolgen wir ein bestimmtes Ziel, weil wir denken, dass es uns besser ginge, wenn wir es erst erreicht hätten. Dann seien wir glücklicher, gesünder, zufriedener. Aber manchmal stellen wir dann fest, dass dies doch nicht der Fall ist. Daraufhin stellen wir uns entweder die Frage, warum das so ist, oder wir setzen und das nächste Ziel in der Hoffnung, dass wir dann bekommen, was uns fehlt.

Bei meiner Klientin schien das Ziel klar zu sein, nämlich sich um sich selbst zu kümmern, sich wertzuschätzen und auf sich zu hören. Und das Körpergewicht zu reduzieren, um gesund zu bleiben, stand für sie in unmittelbarem Zusammenhang damit.

Viele von uns denken, dass Menschen, die dem derzeitigen Schönheitsideal entsprechen, schlank und sportlich sind, auch automatisch erfolgreich, gesund und glücklich sein müssten.

Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass viele meiner Klienten genau in diese Gruppe passen. Und sie leiden sehr darunter, dass man nur die „Verpackung“ sieht.

Vor vielen Jahren war ich auf einer Fortbildung. Es ging um das Thema Diabetes. Den Namen des Arztes habe ich inzwischen vergessen, aber nicht was er uns sagte: „Lieber fett und fit als schlank und schlapp.“

Auf den Inhalt kommt es an!

Meine Klientin verabschiedete sich von mir mit den Worten: „Ich habe erkannt, dass nicht mein Körpergewicht mich krank macht, sondern die Lebensumstände, die auf mich einwirken. Mein Mann liebt mich so wie ich bin, und ich fühle mich mit mir selbst wohl. Warum sollte ich daran etwas ändern? Also ändere ich lieber Dinge, die mir nicht guttun.“

Ich wünsche mir für alle meine Klienten diese einfache Erkenntnis, den Mut, den ersten Schritt zur positiven Veränderung zu gehen und zu erfahren, wie gut es sich anfühlt, das Richtige getan zu haben.

Thomas Edison sagte einmal:
Ich habe nicht 10.000-mal versagt.
Ich habe erfolgreich 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren werden.

Und ich sage:
Ich zeige Ihnen einen Weg, der funktionieren wird.
Aber nur, wenn Sie das auch möchten. Es liegt an Ihnen. Sie entscheiden!

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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(3) Cholesterin – Fluch oder Segen?

Kennen Sie solche Gespräche?

Foto: pixabay, lizenzfrei

 „Meine Knieschmerzen werden immer schlimmer“, sagt der vollschlanke Mann am Nebentisch. „Ich kann kaum noch Treppen steigen.“

„Da brauchst du mir nichts zu sagen“, erwidert sein kurzatmiger, schnauzbärtiger Tischnachbar, „mit Schmerzen kenne ich mich aus. Ich habe seit einer Woche Rücken und halte es nur mit Wärmepflaster und Medikamenten aus!“


„Ja“, seufzt der dritte im Bunde, ein hagerer Mann in den besten Jahren, der an einen Marathonläufer erinnert. „Das Alter schlägt erbarmungslos zu. Ich kann nachts nicht mehr durchschlafen und wache häufig mit Herzrasen auf und denke, mein letztes Stündchen hat geschlagen. Die Schlaftabletten, die mir mein Arzt verordnet hat, helfen auch nicht.“

Der eine nimmt einen großen Schluck seines Hefeweizens, der andere schneidet ein großes Stück Fleisch von seinem Steak ab und steckt sich genüsslich in den Mund.

„Eure Sorgen möchte ich haben“, meldet isch plötzlich der vierte Mann am Tisch. „Ich habe Cholesterin!“

„CHOLESTERIN?“, schreien die drei Herren am Tisch unisono entsetzt auf.

Mir stockt der Atem. Cholesterin?! Ich schaue von meinem vegetarischen Gericht auf, das wohl geordnet auf meinem Teller liegt, und dem etwas Cholesterin nicht schaden würde.

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Es ist mucksmäuschenstill im Restaurant. So, als ob jeder Gast bei dem Wort „Cholesterin“ in gespanntes Schweigen versunken sei. Den Herren an meinem Nebentisch hat es die Sprache verschlagen. Sie starren ihren Freund an.

„Wo zum Teufel hast du dir denn das Cholesterin eingefangen?“, fragt endlich einer von ihnen.  „Dagegen musst du sofort etwas tun!“ Ich schaue mir den Cholesterin-Mann näher an. Er sieht doch ganz gesund aus, denke ich. Normalgewichtig, gesunde Gesichtsfarbe, ca. 60 Jahre alt und volles, leicht ergrautes Kopfhaar. Das Cholesterin steht ihm aber gut, denke ich so im Stillen.

Okay, ich gebe es zu:
Diese Geschichte ist frei erfunden. Aber viele von uns können aus Erfahrung sagen, dass sie solche – oder ähnliche – Gespräche schon gehört oder womöglich selbst geführt haben.

Cholesterin will uns Böses, will uns schaden, macht uns krank. Es muss mit aller Macht bekämpft werden. Ein jeder scheint zu wissen, was ein zu hoher Cholesterinspiegel vermeintlich anrichten kann. Aber was Cholesterin überhaupt ist und wofür unsere Körper Cholesterin benötigt, scheint den wenigsten Menschen bekannt zu sein. Ich möchte heute ein wenig Licht in dieses Dunkel bringen.

Was ist Cholesterin überhaupt?

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Cholesterin, auch Cholesterol, ist ein „Blutfett“ (griechisch: χολή cholé = Galle, und στερεός stereós  = fest) und ein in allen tierischen Zellen vorkommender Naturstoff. Der Name leitet sich davon ab, dass Cholesterin bereits im 18. Jahrhundert in Gallensteinen gefunden wurde. So, das hätten wir also geklärt.



Wie gelangt Cholesterin in unseren Körper?

  • ca. 80 % produziert die Leber
  • ca. 20 % wird über die Nahrung zugeführt

Und für was benötigt unser Körper Cholesterin?

Cholesterin ist die Grundsubstanz

  • aller fettlöslicher Hormone (Cortisol, weibliche und männliche Sexualhormone, Aldosteron)
  • der Gallensäure
  • aller fettlöslichen Vitamine (E, D, K, A)
  • der Mitochondrien (Kraftwerke in unserem Zellkern) und Membranen der Billiarden menschlicher Zellen

Verbraucht unser Körper immer das gesamte Cholesterin? 

  • Nein, es wird nicht das gesamte zur Verfügung stehende Cholesterin verbraucht
  • überschüssiges, nicht benötigtes Cholesterin wird über den Darm ausgeschieden.

Was passiert, wenn zu wenig Cholesterin in unserem Körper ist?

Dann beginnt die Leber automatisch damit, mehr Cholesterin herzustellen, damit die Körperfunktionen aufrechterhalten werden können.  Cholesterin wird zur Herstellung folgender Stoffe und Hormone benötigt:

  • Cortisol (Herstellungsort: Nebennierenrinde)
  • Gallensäuren (Herstellungsort: Leber)
  • Vitamin D (Herstellungsort: Körper, Umwandlung: Haut durch Sonneneinstrahlung)
  • Aldosteron (Herstellungsort: Nebennierenrinde)
  • Sexualhormone (Herstellungsort: Hypothalamus/Hypophyse/Hoden/Eierstöcke)

Ein Mangel an Cortisol kann sich dadurch äußern, dass es Ihnen an Energie fehlt (chronisches Erschöpfungssyndrom bis Burnout), Ihre Herz-Kreislauf-Funktion und die Wundheilung gestört sind.

Ein Mangel an Gallensäuren kann Verdauungsbeschwerden aller Art hervorrufen, wie z. B. Darmträgheit, Verstopfung, Blähungen usw.

Ein Mangel an Vitamin D führt bei Kindern und Jugendlichen zu Wachstumsverzögerungen und bei Erwachsenen zu „sonstigen degenerativen Knochenerscheinungen“. Vitamin D sorgt auch dafür, dass unsere Knochen weder „entkalken“ (Osteoporose) noch „erweichen“ (Rachitis).

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Ein Mangel an Aldosteron kann zu Herz-Rhythmus-Störungen (Notfall) und Nervenschäden (Notfall) führen, und die Behandlung gehört in die Hände eines Arztes. Zu wenig Aldosteron bewirkt eine Veränderung des Drucks in den Blutgefäßen und dem umliegenden Gewebe, es entstehen sichtbare Wassereinlagerungen (z. B. geschwollene Beine usw.).

Ein Mangel an Sexualhormonen kann zu Erektionsproblemen (erektile Dysfunktion) bis Impotenz des Mannes und zur Unfruchtbarkeit der Frau führen. Es kann außerdem Schlafstörungen hervorrufen, weil die Produktion der Sexualhormone aus dem Gleichgewicht gerät. Dieses Ungleichgewicht und das Fehlen der Sexualhormone führen zu einem Muskelabbau bei Männern wie auch bei Frauen, die Körperkraft schwindet.

Zitat: … Wenn Cholesterin der Grundbaustein der Steroidhormone ist, dann erscheint es logisch, dass Cholesterin sich erhöht, wenn mit zunehmendem Alter weniger Geschlechtshormone gebildet werden, denn es bleibt „unverarbeitet liegen“. Anders gedacht könnte ein erhöhter Cholesterinspiegel auch ein Signal für den Körper sein, dass er eigentlich mehr Geschlechtshormone bilden sollte, aber aus irgendwelchen Gründen nicht mehr tut oder tun kann…“ (Dr. med. Annelie Scheuernstuhl/HP Anne Hild, Natürliche Hormontherapie, 14. Aufl. 2016, S. 29)

Wenn ich dieses Zitat lese, stelle ich mir unweigerlich die folgende Frage: 

Wenn also Cholesterin der Grundbaustein all der oben aufgeführten Stoffe und Hormone ist (und noch von vielen mehr), erscheint es da nicht auch logisch, dass das Cholesterin sich erhöht, wenn der Körper mehr von diesen Stoffen und Hormonen zur Aufrechterhaltung unserer lebensnotwendigen Körperfunktionen bilden muss?

Ich kann hier in der Kürze der Zeit nur einige der wichtigsten Zusammenhänge aufführen, aber ich hoffe dennoch, dass viele Informationen sehr hilfreich für Sie sind. Selbstverständlich können auch viele andere Ursachen dafür verantwortlich sein, dass unser Körper die oben genannten Stoffe und Hormone nicht richtig oder in ausreichender Form herstellen kann. Tatsache bleibt jedoch, dass Cholesterin immer benötigt wird.

Und zu guter Letzt noch eine Frage an Sie:

Welches Körperorgan – glauben Sie – benötigt am meisten Fett, um richtig arbeiten zu können?

Schwierig, denken Sie? Dann hier ein Tipp: Man sagt, es liebt „Studentenfutter“. Genau!

Unser Gehirn!

Foto: pixabay, lizenzfrei

Unser Gehirn ist unser fettreichstes Organ.
Das heißt, es speichert mehr Fett als in unserem Blut zirkuliert. 

Ich selbst stelle mir von Zeit zu Zeit die Frage, warum die Natur es so eingerichtet haben soll, dass unser eigener Körper einen Stoff herstellt, der (ab einer gewissen Konzentration) potentiell gesundheitsschädlich ist. Denn wir brauchen Cholesterin zum Leben, damit unsere Körperfunktionen erhalten bleiben. Ist die Hysterie um einen zu hohen Cholesterinwert unnötig? Was meinen Sie?

Wenn ich so darüber nachdenke, glaube ich, ich kaufe mir jetzt erst einmal eine Packung „Studentenfutter“…

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

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