Ich habe mir lange überlegt, ob ich einen Blog zum Thema „Bachblüten“ schreiben soll. Jeder hat schon einmal von diesen „geheimnisvollen“ und nach Meinung einiger „wirkungslosen“ Bachblüten gehört. Viele kennen die „Rescue-Tropfen“ (Notfalltropfen), wenn auch nur vom Hörensagen. Andere wiederum haben vielleicht schon die eine oder andere (erfolgreiche oder erfolglose) Erfahrung mit diesen Blüten gemacht. Was also sollte ich Neues erzählen?
Dann fiel mir ein, dass kaum einer meiner Patienten eine genaue Vorstellung über die Wirkungsweise der Bachblüten bzw. das dahinterstehende Denkmodell hat. Daher habe ich mich entschlossen, Ihnen heute zu erzählen, wie Edward Bach auf die Idee kam, in der Natur nach Lösungen für negative seelische Gemütszustände zu suchen.
Die Geschichte des Edward Bach und seiner Bachblüten
Edward Bach war ein englischer Arzt, der 1936 im Alter von nur 50 Jahren verstarb. Jahrelang beobachtete er bei seinen Patienten individuelle, psychische Komponenten (negative seelische Gemütszustände) bei deren Krankheitsgeschehen. Dies führte ihn zu einem intuitiven Erkennen bestimmter seelischer Persönlichkeitstypen und Reaktionsweisen.
Bach kam zu dem Schluss, dass gleiche Persönlichkeitstypen auf Krankheitserscheinungen aller Art immer gleich oder sehr ähnlich reagieren müssten. Daher widmete er sich ab 1930 nur noch der intuitiven Erforschung der passenden Blüten.
Das „Denkmodell“ des Edward Bach
- Geistiger Ansatz
Bach denkt in spirituellen Dimensionen - Therapieziel
Heile dich selbst - Diagnose
Er orientiert sich an disharmonischen oder negativen seelischen Verhaltensmustern.
Ein guter Arzt der Zukunft müsse nach seiner Meinung zwei große Ziele haben:
Das erste Ziel lautet:
- Ein Arzt sollte nicht nur rein physisch (körperlich) behandeln, sondern in Kombination mit spirituellem (geistigem) und mentalem (verstandesmäßigem) Heilen.
- Ein Arzt sollte dem Patienten helfen zu erkennen, welche Irrtümer er begehen kann (oder begeht), die seiner Gesundheit schaden, und ihm raten können, welches Handeln er aufgeben und welche notwendigen Tugenden er stattdessen entwickeln sollte.
Das zweite Ziel lautet:
- Ein Arzt sollte die Augen des Leidenden öffnen,
- ihn über den Grund seines Daseins aufklären,
- ihm Hoffnung vermitteln und sein Vertrauen gewinnen
- und ihm dadurch helfen, die Krankheit zu überwinden.
So sollte nach seiner Meinung eine korrekte Behandlung aussehen:
Ein Arzt sollte dem Leidenden niemals seine Eigenverantwortung abnehmen und nur solche Maßnahmen ergreifen, die ihm helfen, seine „Fehler“ zu überwinden.
Ein Arzt sollte nur solche Heilmittel einsetzen, die dem Körper Kraft geben und dem Geist helfen, ruhig zu werden, damit der Leidende wieder klar denken kann und somit offen für Heilung wird und in der Lage ist, wieder Entscheidungen zu treffen.
Edward Bach war der Meinung, dass diese Heilmittel in der Natur zu finden sind, die all seine Ansätze unterstützen. Er war überzeugt davon, dass wir uns nicht durch die Einfachheit der Methode (und ihres Gebrauchs) abhalten lassen sollten, diese auch tatsächlich einzusetzen.
Zitat: „Einfachheit ist der Grundton der ganzen Schöpfung.“
Edward Bach war davon überzeugt,
- dass alle Menschen göttliche Wesen mit einer eigenen Persönlichkeit und einem eigenen Leben sind, das nur sie selbst leben können.
- dass wir auf der Welt sind, um den Geboten unserer Seele zu folgen und mit Freude im Herzen unseren Weg zu gehen.
- dass alle Menschen über eine von Gott gegebene Intuition verfügen, die es uns ermöglicht, auf unser Inneres (unsere Seele) zu hören.
- dass alle Kinder und Jugendlichen ihrer Seele viel näher sind als Erwachsene.
- dass sie viel eher intuitiv wissen, was ihnen guttut, was sie möchten, welche Vorlieben, Abneigungen und Fähigkeiten sie haben und denen auch spontan nachgeben.
- dass sie noch überwiegend „FÜHLEN“ und nicht überwiegend „DENKEN“ (wie Erwachsene).
- dass die Antwort der Seele immer mit einem spontanen Glücksgefühl verbunden ist, das uns plötzlich durchströmt, wenn wir etwas erkennen.
- dass Gesundheit daran gemessen werden kann, wie glücklich wir sind.
- dass wir anhand unseres Glücksempfindens erkennen, dass wir auf unsere Seele hören und auf unserem Lebensweg sind.
- dass es niemals verkehrt ist, auf die Seele zu hören,
- man aber immer schlecht beraten ist, dem Verstand zu folgen.
Nr. 30 -Sweet Chestnut
Foto: pixabay, lizenzfreiNr. 31 – Vervain
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Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ich immer dann schlecht beraten war, wenn ich nur auf meinen Verstand gehört habe. Denn dieser will „Stillstand und Unveränderlichkeit“ – also etwas völlig Unmögliches. Bin ich jedoch meiner Seele (meinem „Bauchgefühl“) gefolgt, war ich immer gut beraten.
Die Wirkungsweise der Bachblüten
Bachblüten sind nichtmaterielle, subtile (feine) Impulsgeber. Sie vermitteln Informationen, mit denen die seelischen Selbstheilungskräfte angeregt werden. Es gibt keine Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten, andere Therapieformen werden von den Bachblüten nicht beeinflusst.
Man behandelt archetypische Reaktionsmuster der menschlichen Natur wie beispielsweise Trauer, Zorn, Angst usw. Krankheitssymptome hingegen werden mit Bachblüten nicht behandelt. Daher ist es – nach Meinung von Edward Bach – nicht notwendig, über eine medizinische oder psychologische Ausbildung zu verfügen, um die entsprechenden Blütenessenzen erfolgreich einsetzen zu können. Es gibt aber jedoch auch hier Grenzen der „Selbstbehandlung“. Hierzu werde ich noch einen weiteren Beitrag schreiben.
Die Bachblüten folgen einem einfachen Grundprinzip.
Einfach bedeutet laut Bach nicht etwa „primitiv“, sondern bezeichnet
Einheit, Vollendung, Harmonie.
Jeder Mensch fühlt sich von den „einfachen Dingen des Lebens“ angezogen – sei es nun bewusst oder unbewusst.
Sie möchten noch mehr über Bachblüten erfahren?
Es gibt eine Vielzahl von Büchern zu diesem Thema, mit denen Sie Ihren Wissensdurst stillen können. Oder Sie freuen sich auf meinen nächsten Artikel, in dem ich etwas näher auf die Anwendungsmöglichkeiten eingehe. Ich werde Ihnen dann auch verraten, wie Sie herausfinden können, welche Bachblüten Sie in Ihrer aktuellen Lebenssituation positiv unterstützen können.
Und zu guter Letzt können Sie natürlich auch zum Telefonhörer greifen und mich anrufen. Gerne beantworte ich Ihre Fragen.
Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas
Und hier geht es zu meinem Coaching-Blog
www.coaching-witschas.com/blog
Literaturnachweis: Mechthild Scheffer, Die Original Bach-Blüten Therapie, 1999