Schlagwort: Gesundheitscoaching

(32) Zielformulierung – aber richtig

In dieser Folge geht es darum, wie Sie Ziele richtig formulieren, damit sich auch der gewünschte gesundheitliche Erfolg einstellt.

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Wenn Sie sich über das heutige Thema wundern und sich fragen, was man denn bei der Formulierung eines Zieles falsch machen kann, dann sind Sie sicher in guter Gesellschaft.

Auch ich habe mich, als wir dieses Thema in meiner Coachingausbildung behandelt haben, gewundert, was es denn da zu beachten gibt.

Aber ich habe ganz schnell bemerkt, dass auch ich fast nie die Ziele erreicht habe, die ich tatsächlich angepeilt habe.

Und warum? Weil ich sie falsch formulierte!

Auf die richtige Zielformulierung kommt es an

Wenn ich meine Klientinnen und Klienten frage, was sie denn gerne möchten, dann höre ich fast immer eine ganze Reihe von Dingen, die sie nicht möchten. Hier einige Beispiele:

  • Ich möchte mich nicht mehr provozieren lassen.
  • Ich möchte keine Schmerzen mehr haben.
  • Ich möchte mich nicht mehr kraftlos fühlen.
  • Ich möchte mich nicht ständig mit meinen Kindern streiten müssen.

Auf meine erneute Frage, was sie denn nun gerne möchten, schauen mich die meisten dann ganz erstaunt und verständnislos an.

Habe ich das nicht gerade gesagt?, lese ich aus ihren Gesichtern.

Nein, das haben sie nicht! Denn sie haben mir nur gesagt, was sie nicht möchten.

Unser Unterbewusstsein unterscheidet nicht zwischen POSITIV und NEGATIV

Es ist wichtig zu wissen, dass die Verneinung als solche in unserem Unterbewusstsein nicht ankommt. Und wenn Sie wissen bzw. meinen Artikel „CQM – Das Coachinggespräch der besonderen Artgelesen haben, dass das, was Sie denken, auch zu Ihrer Realität wird, dann wird klar, warum es nicht hilfreich ist zu sagen, was man nicht möchte. Wirklich zielführend ist es, das zu formulieren, was man möchte.

Wenn Sie sich ständig die oben aufgeführten Sätze sagen, wirkt das wie ein Mantra bzw. eine Selbstbeeinflussung. Ihr Unterbewusstsein hört und speichert dann folgendes:

  • Ich möchte mich provozieren lassen.
  • Ich möchte Schmerzen haben.
  • Ich möchte mich kraftlos fühlen.
  • Ich möchte mich ständig mit meinen Kindern streiten.

Sie strahlen also unbewusst die Energie dieser negativen Erwartungen aus. Und was ist das Ergebnis? Diese Wünsche werden zu Ihrer Realität: Sie lassen sich provozieren, haben Schmerzen, fühlen sich kraftlos und haben ständige nervenraubende Diskussionen mit Ihren Kindern.

Deswegen interessieren Sie sich nämlich fürs Coaching. Nicht wahr?

Unser Unterbewusstsein unterscheidet nicht zwischen Vergangenheit und Zukunft

Alles was wir denken, erleben und fühlen, findet für unser Unterbewusstsein immer im HIER und JETZT statt. Also immer in der Gegenwart. Wenn Sie sich immer und immer wieder an ein negatives Erlebnis erinnern, dann rufen Sie auch das damit verbundene negative Gefühl hervor und reden Ihrem Unterbewusstsein damit ein, dass dies jetzt gerade stattfindet.

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Die synaptischen Verbindungen unseres Unterbewusstseins

Alles was wir erleben, denken und fühlen, alle grundlegenden Verhaltensweisen, Überzeugungen und Einstellungen, die wir z. B. als Kind bei unseren Eltern beobachten und angenommen haben, werden in den synaptischen Verbindungen unseres Unterbewusstseins „verdrahtet“. Gleich einem Spinnennetz.

Zuerst entsteht ein hauchdünner „Draht“ oder ein ganz kleiner „Trampelpfad“. Dieser Draht oder dieser Pfad wird im Laufe unseres Lebens immer stärker oder breiter, weil wir uns immer wieder die gleichen Erlebnisse, Gefühle, Überzeugungen usw. ins Gedächtnis rufen und erneut in unserem Unterbewusstsein abspeichern.

Hier ein Beispiel: Angenommen, Sie hätten als Kind häufig die folgenden Sätze gehört:

„Das schaffst du nie. Du hast zwei linke Hände. Lass es einfach bleiben.“

Irgendwann sind Sie dann der Überzeugung gewesen, dass dies stimmt. Sie haben begonnen, unbewusst ebenfalls zu denken, dass Sie ungeschickt sind. Und dadurch, dass Sie das dachten, haben Sie die Erfahrung gemacht, dass Ihnen alle handwerklichen Aufgaben auch nicht oder nur sehr schlecht von der Hand gingen. Dies hat natürlich nur wieder bestätigt, dass Sie ungeschickt sind und Sie recht haben, zu denken, dass Sie es einfach nicht schaffen.

Mit den Jahren hat sich nun aus diesem ganz kleinen „Trampelpfad“, den Sie jederzeit mühelos hätten verlassen können, eine niemals endende dreispurige „Autobahn“ in nur eine Richtung ohne Ausfahrt entwickelt, auf der Sie ohne Kontrolle entlang rasen. Und zwar so lange, bis Sie bereit sind, an einer Ausfahrt zu arbeiten.

So kommen Sie an Ihr Ziel

Zuerst einmal müssen Sie an Ihrer derzeitigen Situation etwas ändern wollen. Als nächstes wäre es hilfreich zu wissen, was Sie anstelle der belastenden Situation möchten.

Mögliche Zielformulierungen könnten z. B. so lauten:

  • Ich möchte ruhig und gelassen reagieren, wenn mich jemand provoziert.
  • Ich möchte gesund und beweglich sein.
  • Ich möchte mich kraftvoll und energiegeladen fühlen.
  • Ich möchte mit meinen Kindern stets ruhig und sachlich kommunizieren.

Und wenn die Zielformulierung erstmal stimmt, dann helfen Ihnen bei Ihrer Zielerreichung die vielfältigen Coachingmethoden oder auch die Hypnose oder … oder … oder …

Wenn Sie nicht wissen, welche Methode für den „Bau Ihrer Autobahnausfahrt“ geeignet ist, dann probieren Sie doch einfach mal die Übungen, die ich in meinen bisherigen Artikeln beschrieben habe. Sie finden diese unter der Kategorie „Übungen“.

Eine Zusammenfassung aller Übungen finden Sie in den Folgen 25 und 26 meines Coaching-Blogs.

Sie können mich auch gerne jederzeit ansprechen, wenn Sie Hilfe brauchen.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Coaching-Blog
www.coaching-witschas.com/blog

(31) Selbstwertgefühle unterstützen unsere Gesundheit

Heute möchte ich über das Thema „Selbstwertgefühle“ schreiben und daran erinnern, dass es uns gesundheitlich nicht zuträglich ist, wenn wir uns selbst immer wieder schlecht behandeln, egal ob in Gedanken oder in Taten. 

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Wissen Sie, was genau man unter „Selbstwert“ versteht? Ist uns ein gesundes Selbstwertgefühl schon in die Wiege gelegt worden? Können wir auch ohne dieses Gefühl ein glückliches und gesundes Leben führen? Und gibt es nur einen Selbstwert oder vielleicht sogar mehrere „Selbstwerte“?

Dies uns vieles mehr möchte ich heute mit Ihnen „erforschen“. Und am Schluss erzähle ich Ihnen auch noch eine kleine Geschichte über meine Selbstwertgefühle, deren Ende mich doch sehr überrascht hat. Ich zeige Ihnen zudem einen Weg, mit dem Sie herausfinden können, wie stark Ihre eigenen Selbstwerte ausgeprägt sind.

Was versteht man unter Selbstwert?

Das Selbstwertgefühl ist zunächst einmal die emotionale (gefühlsmäßige) Einschätzung unseres eigenen Wertes. Es ist die subjektive (persönliche) Bewertung, die wir uns selbst gegenüber mehr oder weniger bewusst aussprechen: Ich fühle mich wertvoll / wertlos.

Es gibt nicht nur einen Selbstwert

Wenn ich meine Klientinnen und Klienten frage, was sie unter Selbstwert verstehen und wie stark dieser bei ihnen ausgeprägt ist, dann fällt es vielen schwer, darauf eine Antwort zu finden. Vermutlich liegt es daran, dass wir über unseren Selbstwert und über uns und unsere Bedürfnisse viel zu selten nachdenken. Es scheint etwas Abstraktes zu sein. Man sieht es ja nicht.

Noch erstaunter sind sie, wenn sie hören, dass es sechs Arten des Selbstwertgefühls gibt und zwei Formen.

Die Arten des Selbstwertgefühls sind:

1. Emotionaler Selbstwert

Darunter versteht man das Gefühl, das wir zu uns selbst haben. Wir können uns dazu folgende Fragen stellen:

  • Mag ich mich?
  • Bin ich gut zu mir?
  • Darf ich da sein?
  • Darf ich ein gutes Leben führen?
  • Würde ich mich mit mir befreunden, mich liebhaben?

2. Sicherheit im Kontakt

  • Mag ich andere Leute?
  • Wie gehe ich mit anderen um?
  • Komme ich mit denen aus?
  • Habe ich Angst vor denen?
  • Meide ich Kontakte?
  • Traue ich mich, meine Meinung zu sagen?

3. Kritik

  • Wie gehe ich mit Kritik um?
  • Zerreiße ich innerlich bei Kritik und stehe nicht zu Fehlern?
  • Kann ich mich gut mit Kritik auseinandersetzen und somit leichter damit umgehen?

4. Leistung

  • Wie schätze ich meine Leistung ein?
  • Kann ich was?
  • Würdige ich meine Leistung?
  • Kann ich das, was ich kann, auch spüren, es wertschätzen und sagen: „Das ist gut!“?

Auf welche Ursachen beziehe ich meine Leistung?

Bei einem hohen Selbstwert passt Erfolg in unser Selbstbild. Wir loben uns selbst und sagen:
„Super, das habe ich gut gemacht. Es hat sich gelohnt sich abzustrampeln. Ich war fleißig.“

Und bei einem Misserfolg sind wir ehrlich zu uns und anderen und sagen:
„Ich war nicht gut vorbereitet / schlecht drauf.“

Ist der Selbstwert jedoch niedrig ausgeprägt, dann passt Erfolg nicht in unser Selbstbild. Wir spielen unseren Erfolg herunter und sagen, es sei doch einfach nur Glück gewesen. Oder die Fragen/Aufgaben waren zu leicht.

Bei Misserfolg jedoch beschimpfen wir uns selbst: „War ja klar, ich bin ja dumm. Das ist auf meine Unfähigkeit zurückzuführen. Das passt ja mal wieder in mein Leben …“

5. Attraktivität

  • Wie attraktiv finde ich mich?
  • Muss ich anders aussehen, um attraktiv zu sein?

6. Sportlichkeit

  • Wie erlebe ich meinen Körper?
  • Traue ich ihm etwas zu?
  • Kann ich mich bewegen?
  • Habe ich Lust an Bewegung?

Es gibt kein Selbstbewusstsein ohne Körperbewusstsein
und somit kein gutes Selbstwertgefühl.

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Die zwei Formen des Selbstwertes

Es gibt einmal die unbewusste (implizite) Form des Selbstwertes. Die erkennen Sie, wenn eine Person z. B. auf die spontane Äußerung: Du siehst heute aber gut aus! die folgende Antwort gibt: Ach je, ich habe meine Haare heute noch gar nicht gewaschen. Und das T-Shirt ist auch schon uralt.

Die bewusste (explizite) Form des Selbstwertes erkennen Sie daran, dass eine Person auf die Frage: Wie geht es dir denn heute? antwortet, dass sie sich gut fühlt und heute übrigens eine neue schöne Bluse trägt oder ein neues Paar Schuhe.

So finden Sie heraus, wie stark Ihre Selbstwerte ausgeprägt sind

Schreiben Sie alle Selbstwerte jeweils auf ein Blatt Papier und fragen Sie sich folgendes:

Wie stark ist dieser Selbstwert bei mir ausgeprägt auf einer Skala von 1 bis 10?

Eins ist ganz schwach und zehn ist sehr gut ausgeprägt.

Experimentieren Sie mit den von mir bisher beschriebenen Übungen. Diese Anleitungen finden Sie unter der Kategorie „Übungen“. Oder nehmen Sie eine Methode, die Ihnen vertraut ist. Oder schauen Sie in die Artikel 25 und 26 meines Coachings-Blogs. Dort habe ich einige Übungen zusammengefasst.

Sie können sich auch fragen, welcher Selbstwert den größten negativen Einfluss auf Ihr derzeitiges Lebensthema oder Ihren Gesundheitszustand hat. Ziehen Sie dann spontan einen der Zettel oder finden Sie das mit den bisher erwähnten Übungen heraus.

Und der nächste Schritt wäre dann der, dass Sie das Thema angehen und sehen, was sich Gutes in Ihrem Leben ändert.

Und das ist meine kleine Geschichte

Ich habe die Kinesiologie benutzt und bekam eine Antwort, mit der ich nicht gerechnet hatte. Der Selbstwert, von dem ich dachte, er sei auf der Skala bei zehn, ist der, der am schwächsten ausgeprägt ist. Und auch bei den anderen Selbstwerten lag ich immer daneben.

Es war für mich eine Tatsache, dass die sportliche Einschätzung meines Selbstwertes sich im Minus-Bereich wiederfinden müsste. Das Ergebnis war jedoch eine NEUN. Es ist kaum zu glauben.

Und bei der Einschätzung meiner eigenen Leistungen – ich traue mich fast nicht, es zu sagen – lag ich auch daneben. Ich dachte das sei eine glatte zehn. Aber es ist – oh Schreck – eine VIER.

Wie Sie sehen, kann man sich immer wieder selbst überraschen.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Coaching-Blog
www.coaching-witschas.com/blog